Kritik an meiner Kunst – wie ich damit umgehe

von | 9. Juli 2021 | Ateliergeflüster

„Oh, das sind ja komische Farben!“. „Was willst du denn damit sagen?“. „DAS soll Kunst sein? – sowas kann ja sogar mein kleiner Neffe!“:  Aussagen, die mich als Künstlerin tief ins Mark treffen. Noch schlimmer kann allerdings Schweigen sein. Von Freunden, die wissen, dass Bilder im Flur von mir gemalt sind und diese bei jedem Besuch standhaft ignorieren. Das kann mir den ganzen Abend vermiesen. Doch warum ist es eigentlich so schwer, mit Kritik umzugehen?

  1. Sichtbarkeit kann weh tun
  2. Kritik ist subjektiv
  3. Aufbauende Kritik
  4. Irrelevante Kritik
  5. Kritik ist nicht gleich Kritik
  6. Kritik und Emotion
  7. Nicht geschimpft ist genug gelobt?
  8. Unser schärfster Kritiker? Wir selbst!
  9. Wilhelm Busch: Die Selbstkritik hat viel für sich

Sichtbarkeit kann weh tun

Ich erinnere mich an meine erste Einzelausstellung. Ich war voller Energie und Vorfreude. Plante alles bis ins Detail – die Hängung meiner Bilder und Faltungen, die Lesung, Geschichten über meine Bilder und mich. Dann wachte ich am Tag der Vernissage auf und dachte plötzlich – zum ersten Mal – darüber nach, dass ich mit meinen Werken an die Öffentlichkeit gehe. Ich stellte mir vor, neben einem Menschen zu stehen, der mich nicht kennt und über meine Bilder schlecht redet. Das einzige, was mir half, trotzdem aufzustehen: Ich sagte mir, dass eh nur Freunde kommen. Und diese es alle gut mit mir meinen.

Die ersten fünf Gäste, die hereinspazierten, waren mir völlig Unbekannte. Panikmodus. Die nächsten Minuten überstand ich irgendwie. Glücklicherweise lief alles glatt, die Rückmeldungen, die meine Ohren erreichten, waren toll, ebenso der Presseartikel. Doch was wäre gewesen, wenn meine Gäste weniger wohlwollend gewesen wären? Wenn die Kulturjournalistin meine Werke zerrissen hätte? Ich mochte es mir lieber nicht vorstellen. Und habe ehrlich gesagt noch heute meine Schwierigkeiten damit, es mir auszumalen.

Kritik zu hören, kann so schmerzhaft sein, wie sich im Schraubstock einen Finger einzuklemmen …

Kritik ist subjektiv

Mit persönlicher Kritik umzugehen, ist für die meisten Menschen eine Herausforderung. Die Wenigsten haben eine Haut, die dick genug ist, um Aussagen an sich abprallen zu lassen, die etwas mit der eigenen Persönlichkeit zu tun haben. Und noch schlimmer: Zehn positive Aussagen zur neuen Frisur werden freudig entgegengenommen. Doch dann kommt eine wenig enthusiastische Bemerkung – und schon ist die Begeisterung dahin. Dieses Prinzip funktioniert sogar bei 50 positiven Rückmeldungen und einer Kritik.

Wenn man nicht gerade selbst die Schere in die Hand genommen hat, kann man nichts für die neue Haartracht. Und sogar dann schmerzt eine negative Äußerung. Hat man jedoch das Bild selbst gemalt, den Text selbst geschrieben, den Garten selbst bepflanzt – dann kann eine kritische Bemerkung extrem runterziehen. 

„Unter Kritik versteht man die Beurteilung eines Gegenstandes oder einer Handlung anhand von Maßstäben“ – das sagt Wikipedia. Bei dieser Definition stelle ich mir direkt die Frage, welche Maßstäbe zugrunde liegen. Es gibt nicht die einen, verbindlichen, für alle geltenden. Sondern jede Kritik ist ein Einzelmanöver, bei dem nichts anderes als Bewertungsgrundlage vorliegt als das ganz individuelle Raster desjenigen, der kritisiert. Das bedeutet, dass Kritik nie allgemeingültig sein kann. Bitte ich zu einem Bild zehn Menschen um ihre differenzierte Meinung, werde ich vermutlich zehn verschiedene Bewertungen bekommen. Warum als sollte mich eine negative Äußerung herunterziehen, wenn die anderen neun genauso gültig sind? 

Eine kritische Bemerkung kann dazu führen, dass man sich plötzlich ziemlich allein gelassen fühlt.

Aufbauende Kritik

Kritik an anderen zu üben, ist zunächst nichts Verwerfliches. Viele Menschen versuchen, konstruktiv zu sein, die meisten haben keine bösen Hintergedanken. Sondern sie wollen helfen, sie versuchen, überhaupt etwas Geistreiches von sich zu geben, oder sie sind ratlos und sagen etwas, was ihnen spontan in den Sinn kommt. Gerade in der Beurteilung von Kunst fühlen sich viele Menschen unsicher, haben aber gleichzeitig das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Dann picken sie sich vielleicht etwas heraus, bei dem sie sich sicher fühlen („hübsche Farbe“) oder was sie irritiert („Mmh, das soll wohl ein Haus sein?“). Oder sagen einfach spontan etwas wie „Das gefällt mir nicht“ oder „Das ist ja düster“.  

Als Künstlerin habe ich dann drei Möglichkeiten:  

  • Klein fühlen: Ich fühle mich demotiviert, lasse mich durch die Aussage frustrieren und habe das Gefühl, meine Kunst sei schlecht.
  • Drüber stehen: Ich steige auf ein Podest und schaue auf die Ahnungslosen herab, die nicht wissen, wovon sie sprechen.
  • Auf Augenhöhe reagieren: Ich nehme solch eine Aussage als Ausgangspunkt für einen Austausch. Ich frage zurück, was genau gemeint ist, welches Element im Bild solch eine Reaktion ausgelöst hat. Das hat mehrere Vorteile: Es entwickelt sich ein Gespräch. Ich sehe neue Blickwinkel. Ich bewege mich auf der Sachebene. Vielleicht versteht auch mein Gegenüber hinterher ein bisschen mehr, was mich bewegt hat, solche Kunst zu schaffen. Und fühlt sich möglicherweise sogar beim nächsten Mal etwas sicherer im Umgang mit einem Kunstwerk.

Irrelevante Kritik

Doch dann gibt es auch diejenigen, die Kritik üben, um sich selbst besser zu fühlen. Die Fliege in der Suppe des Gegenübers verdirbt nicht das eigene Essen. Und darauf aufmerksam zu machen, ist doch sehr freundlich, oder? Im Prinzip ja. Doch solche Kritiker lenken nur von ihrer eigenen Suppe ab, die kalt und ungenießbar ist. Sie nutzen andere gern als Treppenstufe, auf der sie hochsteigen und sich überlegen fühlen können. Solche Kritik ist nicht immer einfach zu entlarven, gerade weil sie sich als wohlmeinend tarnt. Und sie kann deshalb auch extrem verletzen oder die Selbstzweifel aktiveren. Da freut sich unser kleiner Zensor auf der Schulter, ist das doch Futter, das ihn richtig groß werden lässt.  

Die Suppe im anderen Topf zu kritisieren, lenkt vom eigenen missratenen Eintopf ab.

Auch hier hilft ein Gesprächsangebot. Ich frage nach, was konkret in der Kritik steht oder ich bitte um eine Meinung, was ich verbessern könnte. Diejenigen, die nur mäkeln, um sich selbst besser zu fühlen, bleiben meist eine konstruktive Antwort schuldig. Dann wiederum fällt es mir leichter, mit den Schultern zu zucken und mich Menschen zuzuwenden, die wirklich einen Dialog führen wollen.

Und selbst, wenn ich mir im Moment der Kritik manchmal Ohrenlider wünsche: Zuhören schadet nichts. Mir ist aufgefallen, dass Kritik oft gerade dann zu hören ist, wenn ich selbst mit etwas unzufrieden bin. Wenn jemand etwas wenig Schmeichelhaftes äußert, könnte dies auch ein Zeichen dafür sein, dass mein Bauchgefühl seine Berechtigung hat und das Bild wirklich noch nicht fertig ist. Das Gute daran: Kritik, die vielleicht sogar verletzend gemeint war, wird dadurch in eine konstruktive Wunderwaffe gewandelt, die mich weiterbringt. 

Kritik ist nicht gleich Kritik

Es ist ein Unterschied, ob jemand sagt „Ich mag dein Bild (nicht)“ oder ob es eine konkrete Bewertung ist. Die erste Aussage ist im Prinzip irrelevant. Sie zeigt nur den persönlichen Geschmack des Sprechers, sagt aber nichts darüber aus, ob das Bild gut oder schlecht ist. Das gilt sogar für Menschen, die Ahnung von Kunst haben – auch sie haben einen persönlichen Geschmack und fühlen sich zu manchen Kunstwerken mehr hingezogen als zu anderen. Und das ist auch gut so.

So wie es für jeden Menschen verschiedene Personen gibt, die gut passen – als Partner, Freunde, Chefs – spricht jeder Mensch auf eine andere Art von Kunst an. Gehen Sie mit 20 Bekannten durch ein Museum oder eine Kunstgalerie. Ich wette, dass es keine einzige übereinstimmende Meinung darüber gibt, welche der Werke als gut oder schlecht empfunden werden. Ich sehe das immer bei unseren Jurierungstreffen im Kunstverein. Keine unserer Abstimmungsbögen zur Bewertung der eingereichten Arbeiten sieht aus wie der andere. Es gibt Tendenzen und Übereinstimmungen bei einzelnen Künstlern, aber genauso viele Unterschiede oder weit voneinander abweichende Meinungen. 

Es gibt Menschen, die nichts mit Kunst anfangen können. Die vor einem Gemälde stehen mit großen Fragezeichen in den Augen oder Bilder einfach nicht wahrnehmen. Na und? Die einen mögen Opern, die zweiten Fußball, die dritten Krimis. Manche Menschen können eine Menge über ihre Leidenschaft erzählen, andere genießen sie nur. Schön, dass es diese Vielfalt gibt.

Kritik und Emotion

Schwierig wird es, wenn die negative Äußerung ein Bild betrifft, mit dem ich richtig zufrieden bin. Das ist wie mit dem neuen Kleid, das ich stolz trage, bis jemand sagt, dass mir die Farbe wirklich überhaupt nicht steht. Dann habe ich zwei Möglichkeiten: Schlucken, lächeln und mit erhobenem Kopf zum Nächsten schweben, der mir Komplimente macht. Oder flüchten, das Kleid durch eine Hose ersetzen und es nie wieder anziehen. 

Denke ich darüber nach, ist die zweite Variante absurd. Ich fühle mich wohl – stundenlang, tagelang. Und dann reicht eine negative Äußerung, dieses Gefühl infrage zu stellen? Was mir in solchen Fällen häufig hilft, ist die Überlegung, dass nicht alles allen gefällt. Es wird immer Menschen geben, die ich mit meiner Kunst nicht erreiche. Umgekehrt mag ich selbst auch nicht alles, was in Museen hängt. Und ehrlich: Ich will auch nicht allen gefallen. Weil das hieße, sich für den allerkleinsten Nenner zu entscheiden. Wie sollte solch eine Kunst individuell und unverwechselbar ein? Noch wichtiger: Wie sollte sie berühren? Gefühle können nur von Dingen ausgelöst werden, die auch polarisieren. Von daher sollte ich mich über negative Bemerkungen vielleicht sogar freuen, weil sie zeigen, dass die Werke etwas anstoßen.

Nicht geschimpft ist genug gelobt?

Wie für viele Menschen ist auch für mich positives Feedback Balsam für die Seele. Ob Likes auf Instagram oder Facebook, nette Kommentare auf der Webseite, positive Rezensionen in der Presse oder eine direkte Rückmeldung von einem Gast: Solche Reaktionen streicheln unser Ego. Sie führen – wie Essen, Trinken, Sex und Drogen – zur kurzzeitigen Aktivierung des Belohnungssystems und vermutlich Ausschüttung von Dopamin. Dieses heißt nicht umsonst „Glückshormon“: Wir fühlen uns beschwingt, akzeptiert und zugehörig – für den Mensch als soziales Wesen ein wichtiges Gefühl. Dummerweise gilt aber auch umgekehrt, dass uns fehlende Rückmeldungen ganz schön wurmen. „Wieso sieht mich keiner?“, „Mag keiner meine Bilder?“, „Irgendwie finden mich alle doof!“ – solche Gefühle machen sich schnell breit.

Dabei gibt es für mangelndes Feedback mindestens so viele Gründe wie Kunstrichtungen. Angefangen von undurchsichtigen Algorithmen, die dafür sorgen, dass man im Netz unsichtbar bleibt, über missgünstige Strippenzieher hinter den Kulissen, neidische Kollegen bis hin zu Menschen, die zum Thema nichts zu sagen haben oder sich nicht trauen. Oft ist es einfach nur Zeitmangel. Und dann gibt es noch die Zeitgenossen, die wirklich mit dem Glaubenssatz aufgewachsen sind, dass es bereits positiv ist, wenn nichts Negatives gesagt wird.

Davon abgesehen: So schön es ist, etwas Nettes zu hören, sollte ich mich davon genauso unabhängig machen wie von negativer Kritik. Ich kann mich kurz darüber freuen, klar. Aber das was ich tue, muss davon unberührt bleiben. Sonst rutsche ich schnell in die Falle, mein Kunstschaffen der Meinung anderer unterzuordnen. Und dann ist es nicht mehr meine Kunst, oder?

Als Kind hat uns die Kritik der Eltern klein fühlen lassen. Später übernehmen nicht selten unsere inneren Kritiker diesen Part.

Unser schärfster Kritiker? Wir selbst!  

„Oh Mann, das lernst du wohl nie“, „Da hast du ja mal wieder Bockmist gebaut“, „Wieso bekommst du sowas eigentlich niemals auf die Reihe?“ – kommt Ihnen das bekannt vor? Unser eigener Kritiker sitzt auf der Schulter und flüstert uns ständig solche Gedanken ins Ohr. Und jetzt drehen Sie den Spieß um und sagen etwas Nettes zu sich, etwas, was Sie oft zu Ihren Kindern, Ihrem Partner, Ihren Kolleginnen sagen: „Wow, das hast du ja gut gemacht!“, „Du siehst heute toll aus.“, „Ich bin stolz auf dich“. Ganz ehrlich: Die meisten Menschen zucken bei solchen Gedanken zusammen und fühlen sich extrem unwohl in ihrer Haut. Eigentlich seltsam, oder? Mit welcher Selbstverständlichkeit wir uns selbst schlecht machen und wie blöd es sich anfühlt, wenn wir etwas Freundliches zu uns zu sagen.  

Meine Überzeugung: Eigenlob stinkt nicht. Vieles geht uns leichter von der Hand, wenn wir uns selbst manchmal in den Arm nehmen. Und so wie es die Resilienz bei Kindern stärkt und die Motivation fördert, wenn sie immer wieder vermittelt bekommen, dass sie gut sind wie sie sind, hilft solch ein freundlicher Umgang mit uns selbst, gelassen mit destruktiver Kritik umzugehen.  

Nicht, dass wir uns missverstehen: Ich meine damit nicht kritikloses Sich-selbst-in-den-Himmel-Loben. Mit Narzissmus kann ich nichts anfangen und finde solche Menschen anstrengend. Kritik darf und muss sein, um sich weiterzuentwickeln, selbst wenn sie manchmal weh tut. Da kein Mensch perfekt ist, gibt es immer Potenzial, sich zu verbessern und andere Blickwinkel einzunehmen. Was ich dagegen meine, ist eine Ausgewogenheit: mit sich selbst genauso wertschätzend und fürsorglich umzugehen wie mit anderen Menschen, sich nicht nur kritische, sondern auch freundliche Worte zu schenken.  

Seitdem ich darüber nachgedacht habe, versuche ich, das in meinem kreativen Schaffen umzusetzen. Ich bin behutsam mit mir, wenn ich feststecke. Statt zu sagen „Wieso schaffst du es nicht endlich mal, dieses Rot vernünftig leuchten zu lassen?“, frage ich mich freundlich: „Das Rot strahlt noch nicht so, wie du es geplant hast. Aber schau mal, das ist schon besser als beim letzten Bild. Jetzt überleg doch mal, wie du das noch intensivieren könntest.“ Nicht in genau diesen Worten, aber in dieser Tonalität. Das Gute daran: Wie die Mitarbeiterin, die sich nach dem Lob des Chefs doppelt so sehr anstrengt und zudem mit einem Lächeln am Schreibtisch sitzt, fällt auch mir der nächste Schritt viel leichter und macht zudem noch richtig Freude. 

Kritik kann verletzen, runterziehen. Sie kann aber auch helfen, weiterbringen. Was ich mit Kritik anfange und daraus mache, liegt nur an mir. Sie nicht persönlich zu nehmen, ist eine wichtige Voraussetzung, um als Künstlerin selbstbewusst den eigenen Weg zu gehen. Das braucht manchmal ein dickes Fell. Aber auf jeden Fall Bauchgefühl und Vertrauen in das eigene Tun – und den Abschied vom Perfektionismus. So kann ich mit Kritik von anderen und mit den eigenen Zensoren gelassener umgehen.

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PS: Beim Schreiben dieses Artikels fiel mir ein Gedicht von Wilhelm Busch ein, über das ich in der 8. Klasse eine Schulaufgabe schreiben musste. Ich erinnere mich, dass ich eine schlechte Note bekam, weil ich nicht explizit erwähnt hatte, dass das Gedicht ironisch gemeint ist. Das war mir damals so klar, dass ich es unnötig fand, das extra zu schreiben. Aber ein Gutes hatte die Aktion: Ich erinnere mich bis heute an das Gedicht. 

Die Selbstkritik hat viel für sich. 
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,  
So hab‘ ich erstens den Gewinn,  
Daß ich so hübsch bescheiden bin;  

Zum zweiten denken sich die Leut,  
Der Mann ist lauter Redlichkeit;  
Auch schnapp‘ ich drittens diesen Bissen  
Vorweg den andern Kritiküssen;  

Und viertens hoff‘ ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm. 
So kommt es denn zuletzt heraus,  
Daß ich ein ganz famoses Haus. 

( Wilhelm Busch, Gedichte. Kritik des Herzens, 1874)

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12 Kommentare

  1. Liebe Dagmar,
    Einmal wieder ein toller Artikel, der die vielen Facetten der Kritik beleuchtet.
    „Was wir mit Kritik anfangen, liegt dann letztendlich an uns“! Lesenswert!

    Antworten
    • Liebe Lucia, danke für deine freundliche Rückmeldung. Kunst – oder wie bei dir Kampfkunst – hat viel mit dem Leben zu tun, das stelle ich immer mehr fest. Bewältigen wir Dinge in einem Gebiet, sind wir auch gut gerüstet im jeweils anderen. Spannend!

      Antworten
    • Liebe Dagmar, was für einen guten Weg du gefunden hast, mit Selbstkritik umzugehen. „…Jetzt überleg doch mal, wie du das noch intensivieren könntest.“…“ Das ist der Königsweg, reflektierend und voran bringend.
      Warum Kritik so weh tut: für das menschliche Überleben war es immer das Wichtigste Gefahren wahrzunehmen, deshalb sind diese (negativen) körperlich-emotionalen Wahrnehmungen ungefähr 3Mal so „laut“ wie die positiven. Und wenn noch familiäre Prägungen erschwerend dazukommen… Dann sind wir Meister im uns und andere in die Pfanne zu hauen. Je mehr wir allerdings mitfühlend und liebevoll mit uns umgehen können, desto besser – kann ich zumindest – mit Kritik umgehen.

      Antworten
      • Liebe Carmen, ja, wenn ich das so schreibe, hört sich das recht abgeklärt an. Aber in Tat und Wahrheit gelingt es mir nicht immer und schon gar nicht so einfach, das wirklich hinzukriegen. Oft genug knabbere ich dann doch an einer negativen Kritik, ziehe mir den Schuh an und wundere mich, dass er drückt und schmerzt. Aber es wird besser. Danke auch nochmal für den Hinweis auf die evolutionäre Prägung. Ist ja eigentlich ganz schön gemein, wie zäh sich diese Zehntausende von Jahren hält, obwohl heute oft andere Eigenschaften wichtiger wären.

        Antworten
  2. Ach, was hatte ich für eine Freude, diesen Post zu lesen! Zum einen: Als Betrachterin, als Kunst-Konsumentin finde ich es oft auch voll schwierig, was zum Kunstwerk zu sagen. Vor allem, wenn der Künstler oder die Künstlerin daneben steht! Ich hab doch eigentlich keine Ahnung von Kunst und kann nur sagen, was mich anspricht und warum. Dein Post, liebe Dagmar, macht es mir in Zukunft leichter, genau damit in einen Gedankenaustausch einzusteigen, DANKE dafür.
    Und zum anderen freut sich die Therapeutin in mir über die Schlussfolgerungen, zu denen Du kommst. Jawoll, genau so isses: Mit Liebe, Nachsicht und Mitgefühl zu sich selbst gehen die Dinge so viel besser. Ach, schön…

    Antworten
    • Liebe Irina,
      und welche Freude ich hatte, deinen Kommentar zu lesen. Positive Kritik ist halt doch etwas Tolles, auch wenn ich mich davon ja eigentlich loslösen wollte (gerade noch ergänzter Abschnitt im Artikel)…

      Antworten
  3. Liebe Dagmar,
    wie du weißt, bin ich ein großer Fan, deines Blogs. Ich mag deine Art zu schreiben wirklich sehr!
    Dieser Artikel hat mich aber auf einer besonderen Ebene getroffen. Der Schritt in die Sichtbarkeit ist, wie du weißt, auch meiner und ich habe dieses Gefühl „deine Bilder im Flur werden ignoriert“ so tief nachempfunden.
    Die verschiedenen Facetten der Kritik, der Umgang damit und unseren inneren, fiesen Kritiker so in Gänze dargestellt zu bekommen, war wirklich großartig.
    Danke für die Einblicke in deine Gefühlswelt.
    Ich freue mich auf weitere Artikel von dir! Lieben Gruß, Kerstin

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    • Liebe Kerstin, es freut mich sehr, dass du meine Artikel gerne liest – schließlich bist du mit deinen wunderbaren Blogposts auch jemand, der sehr überzeugend schreibt und die Lesenden mitnimmt. Ja, die Sichtbarkeit. Das ist wirklich ein Thema, was auch mich umtreibt. Und ich merke immer wieder, dass meine Blockaden in Bezug darauf auch sehr mit dem Thema Kritik zusammenhängt. Und letztlich auch mit dem Thema Harmoniebedürfnis. Das ist solch ein großes Feld – da könnte man direkt ein ganzes Buch drüber schreiben.

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  4. Ich habe noch etwas vergessen: Ich liebe deine Schmetterlinge :-) Tolles Video!

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    • Danke dir. Es hingen Schmetterlinge, Möven, Feen und andere Wesen. Aber die Schmetterlinge haben schon eine ganz besondere Bedeutung für mich, geht es dabei doch auch um die Themen Metamorphose und Leichtigkeit.

      Antworten
  5. Liebe Dagmar, das ist ein ganz toller Blogbeitrag. Bestimmt stupst er alle, die ihn lesen zum Nachdenken an. Vielen lieben Dank für das Ermutigen zum selbst loben. Tatsächlich ist mir der Satz mit dem Eigenlob nur zu bekannt. Das Video schaue ich mir das nächste Mal fertig an. Es war auf alle Fälle schön, dich Aktion zu sehen. Ich freue mich schon auf deinen nächsten Beitrag. Liebe Grüße Kathrin

    Antworten
    • Liebe Kathrin, so schön, deine Reaktion. Meine Hoffnung ist, dass sich der eigene Umgang mit Kritik anderer und mit der Selbstritik bessert, je häufiger man sich mit dem Thema beschäftigt. Toll, dass du ins Video reingeschaut hast. Ich war erstmal verblüfft und fand mich natürlich ganz schrecklich (Thema Sichbarkeit…), beim zweiten und dritten Ansehen habe ich mich dann aber total gefreut, dass der Freund dieses Video heimlich gedreht hatte. Und jetzt finde ich es wunderbar, solch eine Erinnerung zu haben, die mich direkt wieder in die Stimmung zurückkatapultiert.

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